In den letzten Tagen wurde in unseren Kirchen einiges über die heilige Gotteskraft gesprochen. Die Frage, die uns beschäftigen sollte, ist: Welche geistlichen Quellen sprudeln noch? Welche spirituellen und sozialen Bedürfnisse hat der Mensch heutiger Zeit? Wenn wir den Umfragen Glauben schenken, fängt eine Mehrheit der Menschen mit dieser heiligen Kraft nichts an.
Foto: IBB, 05/2022
Vielleicht kennt der eine oder andere die sieben Gaben des heiligen Geistes: die Weisheit, die Einsicht, die Ratgebende, die Erkenntnis, die Stärke, die Frömmigkeit und die Gottesfurcht. Wenn wir dies auf unsere
n Alltag übertragen, können wir die Geisteskraft spüren in der Art und Weise, wie Gott in dieser Welt präsent und gegenwärtig ist. Aus dem At und NT wissen wir: Die Geisteskraft schwebt über den Wassern, d.h. sie wirkt in der Natur. Hildegard von Bingen spricht von der „Grünkraft der Schöpfung“. Die Ruach wirkt in den Erzählungen der Bibel, aber auch in Menschen und in der Zeitgeschichte. Wir haben also die Zusage, dass die Geisteskraft auch in uns persönlich ruht (Jes 61,1 und Lk4,18).
Die Begegnung mit dieser Geisteskraft kann zu tiefgreifenden mystischen Erfahrungen führen, so schreibt sie immer Geschichte. So auch die Gotteserfahrung des hl. Franziskus, der im Herbst 1224 einen Lobpreis schreibt, indem er, wie die biblischen Bücher, die Ruach als die Weisheit, die Wahrheit, die geschwisterliche Wachheit, die Liebe in seinen Liedern preist:
„Gottes schönste Namen
Du – zärtliche Liebe
Kostende Weisheit – Du
Du – erdnahe Gegenwart
Du – Kraft im Leiden
Schönheit - Du
Sicherheit – Du
Du - erfüllte Ruhe
Du – Freude
Du – unsere Hoffnung
Gerechtigkeit Du
Und Besonnenheit!
Sanftheit – Du
Stärke – Du
Du – unsere Glaubenskraft“
(Quelle: Nikolaus Kuster, ofmcap in Franziskaner, Sommer 2022, S.10)
Diese heilige Kraft gilt auch uns heute. Sie will uns Mut zusprechen. Was wir dazu brauchen ist Zeit, Stille und Gebet. Wenn wir immer wieder aus dieser Quelle schöpfen, können wir eine ehrliche Antwort auf die Herausforderungen Gottes an uns und auf die Zeichen der Zeit erhalten. Wahren wir als Christen unsere Chancen, um den Anschluss an die Menschen in der Gegenwart zu halten. Sagen wir JA zu dieser schöpferischen Kraft. Lassen wir uns von der Geistin Gottes inspirieren. Atme in uns heilige Ruach.
Begegnung
vorübergehen weiterlaufen übersehen
nicht links nicht rechts
Scheuklappen vor den Augen
So geht es nicht
Foto: IBB, 05/2022
Begegnung geht anders
Stehen bleiben hinsehen anschauen
Mensch, was kann ich dir tun.
(Andreas Brands, ofm, Franziskaner, S.23)
PACE E BENE
Br. Konrad,ofs (Bernd-Günter Barwitzki) Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!