Gemeinsam unter Gottes Segen: Menschen und Tiere vereint im Geist des heiligen Franziskus
Tiersegnungsfeier, St. Elisabeth Geradstetten, 4. Oktober 2025
Am Samstagvormittag füllte sich der Pfarrgarten der Kirche St. Elisabeth in Geradstetten mit einem bunten und lebendigen Miteinander: Menschen und Tiere, große und kleine, junge und alte, kamen zusammen, um gemeinsam die Tiersegnungsfeier zum Gedenktag des heiligen Franziskus zu begehen. Es war ein bewegender und herzlicher Gottesdienst, der nicht nur die Tiere, sondern auch ihre Besitzer tief berührte.
Ein Fest der Schöpfung und der Verbundenheit
Bereits zu Beginn der Feier war die besondere Atmosphäre spürbar. Hunde, Katzen
- manche von Krankheit gezeichnet, manche mit nur drei Beinen - lagen friedlich neben ihren Menschen. In den Gesichtern der Anwesenden spiegelte sich Dankbarkeit und Hoffnung. Die musikalische Begleitung durch Marion Santin (Querflöte) und Irene Kürz (Klavier) mit meditativen Stücken und den Liedern „Eine Hand voll Erde", „Dass du mich einstimmen lässt", „Ich lobe meinen Gott" und „Wo Menschen sich vergessen" verlieh der Feier einen feierlichen und zugleich tröstlichen Rahmen.
Der Geistliche Assistent der OFS in Remshalden Diakon Bernd-Gunter Barwitzki begrüßte die Gemeinde mit den Worten: „Wir sind heute zusammengekommen, um gemeinsam mit unseren Tieren Gottes Schöpfung zu feiern und um seinen Segen zu bitten." Im Mittelpunkt stand der heilige Franziskus von Assisi, der vor 800 Jahren mit seinem berühmten Sonnengesang die ganze Schöpfung als Familie besang und als Friedensstifter und Schutzpatron der Tiere und der Natur bis heute ein Vorbild ist.
Der Sonnengesang - Lobpreis aus Dunkelheit und Not
Carolina trug den Sonnengesang des heiligen Franziskus vor - ein Text, der damals wie heute zur Umkehr und Ehrfurcht vor allem Leben aufruft. Besonders beeindruckend ist, dass Franziskus diese Zeilen nicht in Zeiten des Glücks, sondern schwer krank und von Mäusen umgeben, in einer einfachen Hütte schrieb. Sein Lobpreis Gottes, der Sonne, des Wassers, des Windes, der Erde und selbst des Todes, ist ein Zeugnis tiefen Vertrauens und unerschütterlicher Hoffnung. Der Sonnengesang, heute in vielen Sprachen gesungen und gebetet, erinnert uns daran, wie sehr alles Leben miteinander verbunden ist.
Impulse für ein achtsames Miteinander
Im Impuls wurde deutlich, wie sehr Franziskus die Welt und alle Geschöpfe als Brüder und Schwestern sah. Er lebte in Armut, wandte sich den Ausgegrenzten zu und gründete eine Gemeinschaft, die den Armen half und sich für Frieden einsetzte.
Sein Leben und seine Worte sind eine Einladung, dankbar und achtsam mit der Schöpfung umzugehen und Verantwortung für die anvertrauten Tiere zu übernehmen.
Die Fürbitten galten allen Tieren, besonders den kranken, verlassenen und gequälten, sowie den Menschen, die sich um sie kümmern. Gemeinsam wurde das Vaterunser gebetet - ein Moment der Stille, in dem viele Anwesende ihre Hände auf ihre Tiere legten.
Einzelsegnung - Segen für Tiere und Menschen
Der bewegendste Moment der Feier war die Einzelsegnung: Jedes Tier wurde liebevoll mit Namen gerufen, mit Weihwasser gesegnet und unter den Schutz Gottes gestellt. Doch nicht nur die Tiere, auch ihre Halterinnen und Halter wurden in diesen Segen eingeschlossen. Während sanfte, meditative Musik erklang, legten viele ihre Hände auf ihre tierischen Gefährten - ein stilles Zeichen inniger Verbundenheit. Es war ein zutiefst emotionaler Augenblick: Tränen der Rührung, leises Lächeln, dankbare Blicke. Für viele bedeutete es Trost und Hoffnung, sich selbst und ihre Tiere gemeinsam in Gottes Hände zu legen - in Freude und Sorge, in Gesundheit und Krankheit. So wurde spürbar: Der Segen gilt der ganzen Gemeinschaft von Mensch und Tier, die miteinander durchs Leben gehen. Frieden und alles Gute - PACE E BENE.












